Samstag, 9. August 2014

Dass sie nicht neiden sollen

Ist es schon mal vorgekommen, dass du den Wunsch verspürtest, zumindest ein gleichwertiges Gut zu besitzen wie dein Nachbar (konstruktiver Neid)? Dieser Neid kommt sicherlich hier und da auf. Aber noch schlimmer ist es, wenn sich der Wunsch entwickelt, dass er die Güter, um die der Mitmenschen beneidet wird, verliert oder ihm ein Schaden entsteht (destruktiver Neid).
Nephi erklärt uns aber über die zehn Gebote hinaus: „Und weiter hat der Herr, Gott, geboten, ... dass sie nicht neiden sollen; ...“ (2. Nephi 26:32).
Ich habe den Eindruck, als wenn sich Wertvorstellungen mit dem Alter verändern. Als ich noch jünger war und es darum ging in einer Gruppe Anerkennung zu erlangen, da kam dieser Neid in mir viel leichter auf als heute. Natürlich habe ich aufgrund des Evangeliums auch dazugelernt. Ich stelle fest, dass wenn ich neidisch bin, ich das Glück des anderen zu meinem Unglück werden lasse. Dieses Empfinden kann mich im schlimmsten Fall sogar krank werden lassen. Heute sage ich mir höchstens noch: schön wär´s, aber es ist nicht lebensnotwendig. Viel wichtiger ist mir, dass ich das Evangelium kennen darf.
Der Herr weiß schon, weshalb er uns dieses Gebot gegeben hat: Neid kann zu allerlei unchristlichen Gefühlen und Reaktionen führen (Weisheit 2:24): Ärger bis hin zu Wut, Hass und Feindseligkeit; Traurigkeit über eigenes Versagen bis hin zu Depressionen; Schlafstörungen; feindselige Verhaltensweisen; Schadenfreude, wenn dem Beneideten etwas Ungutes zustößt. Dem allen entgehen wir, wenn wir uns an das Gebot halten (Jesus Sirach 30:24)!
Dass sie nicht neiden sollen. Neid macht mich unrein (Markus7:21-23). Uns wird gesagt, dass wir ihn ablegen sollen (1. Petrus 2:1). Wie kann ich dies tun bzw. wie gelingt es mir, ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen? Ich konzentriere mich auf meine Stärken und versuche sie auszubauen, wenn noch Potenzial vorhanden ist. Ich sage mir: Ich bin ich und er ist er. Nicht jeder hat dieselben Gaben erhalten (siehe auch „Botschaft an meine Enkel“ James E. Faust, 20. Absatz). Ich entwickle Dankbarkeit für die mir anvertrauten Gaben, bemühe mich sie auszubauen und zum Nutzen meines Nächsten einzusetzen. Das verschafft mir ein Gefühl der Freude und Zufriedenheit. Welche Erfahrungen hast du schon mit Neid gemacht?
Neidische Kinder (QuelleBild © S.Kobold - Fotolia)

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