Mittwoch, 13. August 2014

Er tut nur unter den Menschenkindern das, was gut ist

Nachdem Nephi die Gebote des Herrn aufgezählt hat, sagt er: „Denn keine dieser Übeltaten kommt vom Herrn; denn er tut unter den Menschenkindern das, was gut ist; ...“ (2.Nephi 26:33).
Es ist doch wunderbar, in jeder Lebenslage zu wissen, dass der Herr nur das tut, was für uns gut ist. Das kann dann aber im Moment für mich auch so sein, dass ich das Gute gerade als schlecht empfinde. Eine Geschichte aus dem chinesischen Taoismus verdeutlicht das:
Ein Mann hatte einen Sohn und ein Pferd auf einer Weide. Es war das schönste Pferd in der ganzen Gegend und alle Leute lobten den Mann und seinen Sohn für ihr tolles Pferd und bemerkten, dass er wirklich sehr viel Glück hatte. Doch der Mann war klug und weise. Stets war seine Antwort: "ob gut oder schlecht, wer weiß das schon."
Eines Tages geschah das Unheil. Das Pferd büchste aus und war nicht mehr gesehen. Alle Leute sprachen zu dem Mann: "Oh du armer Mann, du hattest das schönste Pferd und nun ist es weg. Wie groß ist der Verlust!" Doch der Mann, weise und klug sprach: "ob gut oder schlecht, wer weiß das schon."
So zog der Sohn aus, um nach dem Pferd Ausschau zu halten. Nach langer Suche fand er es endlich in einer großen Gruppe von edlen Wildpferden. Als er sein Pferd einfing, folgten alle Wildpferde bis nach Hause. Von da an hatten der Mann und sein Sohn viele teure und edle Wildpferde. Alle Menschen aus der Umgebung kamen und sprachen voller Bewunderung: "Oh du glücklicher Mann. Nun hast du einen Stall voll von edlen und teuren Pferden. Wie viel Glück du doch hast!" Doch der Mann, weise und klug sprach: "ob gut oder schlecht, wer weiß das schon."
Als der Sohn des Mannes eines Tages eines der Wildpferde einritt, stürzte er und brach sich ein Bein. Als die Menschen aus der Umgebung kamen, um ihn zu besuchen sprachen sie: "Oh du armer Mann, dein Sohn ist so schwer gestürzt, was für ein großes Pech ihr habt!" Doch der Mann, weise und klug sprach: "ob gut oder schlecht, wer weiß das schon."
Einige Tage später brach ein Krieg aus und es kam die Nachricht der Regierung, dass alle jungen Männer aus der Umgebung in den Krieg ziehen müssen. Alle, außer der "arme" Sohn, der sich das Bein gebrochen hatte ...
Er tut nur unter den Menschenkindern das, was gut ist. Oftmals kommt einem in den Sinn: Warum musste das gerade mir passieren? In einem vermeintlichen Unglück denkt man gerne gleich, dass der Herr einen verlassen hat, erst zu einer anderen Zeit erkennt man, dass darin doch etwas Gutes verborgen war. Ich bin dankbar, dass ich die Aussage Nephis oben voll verinnerlicht habe und sie bejahe. Wie geht es dir mit "ob gut oder schlecht, wer weiß das schon"?
Reiter gefallen neben seinem Pferd (Quelle)

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