Freitag, 31. Oktober 2014

Nun kann ich, Nephi, nichts mehr sagen

„Mir fehlen die Worte.“ Ist es dir auch schon mal passiert, dass dir spontan keine Worte als Entgegnung auf eine Frechheit deines Gegenübers eingefallen sind? So ist es z.B. auch in den Streitreden der drei Freunde Ijobs gegangen, die ihn in seinem Leid eigentlich trösten wollten. Das Hin und Her der Argumentation führte zu mehreren Streitreden. Irgendwann gingen den Dreien aber die Worte aus. Elihu drückt dies so aus, als er das Wort ergreift: „Besiegt sind sie, geben keine Antwort mehr, die Worte sind ihnen ausgegangen.“ (Ijob 32:15).
Ist so etwas etwa auch gemeint, als Nephi von sich sagt: „Und nun kann ich, Nephi, nichts mehr sagen; der Geist gebietet meiner Rede Einhalt, und es bleibt mir nur noch, über den Unglauben und die Schlechtigkeit und die Unwissenheit und die Halsstarrigkeit der Menschen zu trauern; denn sie wollen nicht nach Erkenntnis trachten noch große Erkenntnis verstehen, wenn sie ihnen in Klarheit gegeben wird, selbst so klar, wie ein Wort nur sein kann.“ (2. Nephi 32:7).
Konnte er nichts mehr sagen, weil er nichts mehr wusste? Nein, sein Volk war für weitere Erkenntnisse nicht bereit und so hat der Herr ihm geboten nichts mehr zu sagen, als das, was er schon gesagt hatte. Wenn größere Kenntnisse den Horizont der Zuhörer übersteigen, dann macht es keinen Sinn, diese auszusprechen. So erging es auch anderen Propheten:
  • Moroni hat Dinge versiegelt, die nicht übersetzt werden durften (Ether 5:1)
  • Dem jungen Mormon wurde verboten dem überaus schlechten Volk zu predigen (Mormon 1:16-17)
  • Moroni durfte bestimmte Prophezeiungen Ethers nicht aufschreiben (Ether 13:13)
  • Die Apostel sollten die Geheimnisse des Reiches nicht mit der Welt teilen (JSÜ Matthäus 7:10; in der Einheitsübersetzung steht es ähnlich im Vers 6).

Nun kann ich, Nephi, nichts mehr sagen. Der Herr wird mir die Kenntnisse zukommen lassen, die für meinen Fortschritt erforderlich sind, wenn ich ernsthaft nach ihnen trachte, verbunden mit dem Wunsch, anderen zu helfen, Wahrheit von Irrtum unterscheiden zu können. So hat er es jedenfalls Oliver Cowdery mitgeteilt (Lehre und Bündnisse 6:11). Wie bemühst du dich darum, die Geheimnisse Gottes kennenzulernen?
Mir fehlen die Worte (Quelle)

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