Mittwoch, 27. Mai 2015

Und es begab sich

Manch ein Buch Mormon Skeptiker hat sich schon an dieser sehr häufig vorkommenden Formulierung „Und es begab sich“ gestört und gemeint, dass das nicht authentisch sein könne. Mark Twain scherzte sogar, dass wenn diese Phrase weggelassen worden wäre, wäre das Buch Mormon nur ein dünnes Heftchen.
Gleich im zweiten Vers des Buches Mosia stoßen wir wiedermal auf diese Formulierung: „Und es begab sich: Er hatte drei Söhne; und er gab ihnen die Namen Mosia und Helorum und Helaman. Und er ließ sie in der gesamten Sprache seiner Väter unterweisen, auf dass sie dadurch Männer von Verständnis würden und damit sie von den Prophezeiungen wüssten, die durch den Mund ihrer Väter ausgesprochen und ihnen durch die Hand des Herrn überliefert worden waren.“ (Mosia 1:2).
In der King James Version des Alten Testamentes kommt diese Phrase des hebräischen Wortes wayehi „and it came to pass” 727-mal vor, und zwar überwiegend in Erzählungen (KJV Genesis 4:3; LUT Genesis 4:8). Ebenso wird diese Phrase im Buch Mormon benutz, wohingegen es in literarischen Teilen, solchen wie dem Psalm Nephis, direkten Reden von König Benjamin, Abinadi, Alma und Jesus Christus und verschiedenen Aposteln, gar nicht vorkommt (2. Nephi4:20-25). Mehr Informationen findest du hier.
Im Buch Mormon kommt diese Phrase mehr als 1300 mal vor. Man kann davon ausgehen, dass die Mayas die im Südosten von Mexiko und Guatemala lebten, diesen Ausdruck in ihr Sprachgut übernommen haben (es ist bekannt, dass die Mayas ihre Sprache aus früheren Kulturen die zwischen 600 v. Chr. und 50 n. Chr. existierten übernahmen), denn jüngste Entdeckungen von Linda Schele (führende Maya-Expertin) zeigen dies. Glyphen des siebten Jahrhunderts n. Chr. in Maya Ruinen von Palenque verwenden die Phrasen "und es geschah" und "es hatte sich begeben“.
Und es begab sich. Wer meint, dass diese so häufig im Buch Mormon vorkommende Phrase gegen Joseph Smith als Übersetzer spricht, muss sich eines Besseren belehren lassen. Eher wäre es ein schlechtes Zeichen gewesen, er hätte sie von sich aus weggelassen. Wissenschaft allerdings hinkt Gottes Weisheit immer ein wenig hinterher. Wie gehst du mit dieser Erkenntnis um?

Maya Ruinen von Palenque (Quelle)

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