Donnerstag, 6. Juli 2017

Dass wir uns nicht an der Arbeit dieses Volkes mästen

Der Antichrist Korihor wurde vor den Hohepriester der ganzen Kirche, Alma den Jüngeren und vor den obersten Richter geführt, wo er so weitermachte, wie vor den Beamten im Land Gideon (Alma 30:30). Alma erwiderte ihm: „... Du weißt, dass wir uns nicht an der Arbeit dieses Volkes mästen; denn siehe, ich habe vom Anfang der Regierung der Richter an bis jetzt mit eigenen Händen für meinen Unterhalt gearbeitet, obwohl ich so viel im Land umhergereist bin, um meinem Volk das Wort Gottes zu verkünden.“ (Alma 30:32).
Dass wir uns nicht an der Arbeit dieses Volkes mästen. Du kennst vielleicht auch das Lied von Johanna von Koczian „Keinen Pfennig“. Darin beschreibt sie, wie ihr kleiner Junge eines Abends mit einem Zettel zu ihr kam, auf dem er all seine Taten für sie notiert hatte und dahinter aufführte, wie viel sie ihm dafür schuldete. Z. B. `Den Rasen gesprengt, drei Mark´... Seine gesamte Rechnung ergab 15 Mark und 50 Pfennig. Sie drehte den Zettel um und schrieb darauf, was sie alles für ihn getan hatte mit der Bemerkung: „Insgesamt kostet dich all die Liebe von mir keinen Pfennig“. Als er das gelesen hatte, standen ihm die Tränen in den Augen und er schrieb auf seine Aufzählung: „Alles bezahlt!“ Das Lied kannst du dir hier anhören. Alma und alle anderen Diener in der Kirche des Sohnes Gottes haben, entgegen der Behauptung Korihors, für ihre geistlichen Dienste an den Menschen in der Kirche, nie Geld erhalten, „niemals auch nur soviel wie eine Senine ...“ sagt er (Alma 30:33; eine Senine war bei den Nephiten eine Werteinheit und entsprach dem Tageslohn eines Richters, siehe Alma 11:3-4).
So wie der geistliche Dienst früher überwiegend unbezahlt wahrgenommen wurde, ist es auch heute noch in der Kirche des Herrn so. Die meisten, zeitlich begrenzten, Führungspositionen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Bischöfe, Pfahlpräsidenten, Gebietssiebziger, FHV-Präsidentinnen, Priester, Lehrer, Diakone, Elders usw) werden ehrenamtlich neben der Berufsausübung wahrgenommen. Es gibt keine Berufsgeistlichen und somit auch keine Karrierelaufbahn. Ausnahmen gibt es bei wenigen Kirchenführern, die aber vorher schon für viele Jahre ihres Lebens in unbezahlten ehrenamtlichen Positionen der Kirchenführerschaft gedient haben. Sie dienen nun vollzeitlich, mit weltweiten Aufgaben betraut, vielfach den Rest ihres Lebens, ohne die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt aus einer Berufstätigkeit bestreiten zu können. Dies geschieht in Einklang mit der Heiligen Schrift (Lukas 10:7Mosia 27:5Lehre und Bündnisse 42:71-72). Bei jeglichem Dienst in der Kirche aber geht es niemals darum, Gewinn und Ehre zu erzielen (2. Nephi 26:20,29), sondern nur um das Wohlergehen des Einzelnen (Enos 1:9Jakob 2:3). Welches sind deine Beweggründe für den Dienst in der Kirche?

A young woman sits at a table near her bishop, indicating a scripture and discussing it with him.Ein Bischof dient zeitlich begrenzt, neben seinem Beruf, ehrenamtlich in der Kirche
(Bild: Quelle)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen