Samstag, 1. Juli 2017

Was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen

Weiter predigt der Antichrist Korihor: „... dass kein Sühnopfer für die Sünden der Menschen vollbracht werden könne, sondern dass es jedermann in diesem Leben so ergehe, wie es dem Verhalten jedes Geschöpfes entspreche; darum gedeihe jeder Mensch, wie es seiner Begabung entspreche, und jeder Mensch gewinne, wie es seiner Kraft entspreche; und was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen.“ (Alma 30:17).
Was auch immer jemand tue, sei kein Verbrechen. Dieser Ansicht nach darf ich alles tun und muss mich nicht um irgendwelche Gesetze, Gebote und Verbote, soziale Normen bzw. Verhaltensregeln kümmern. Das allerdings würde ins Chaos führen. Überall dort, wo Menschen zusammenleben, müssen Regeln aufgestellt und auch eingehalten werden. Die Einfachste und doch Umfassendste, drückt das aus der `Goldenen Regel´ (Matthäus 7:12Lukas 6:31Tobit 4:15) abgeleitete Sprichwort: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ aus.
Ich glaube an das, was uns Moroni, der letzte nephitische Prophet gesagt hat, nämlich, dass der Geist des Herrn in jedem Menschen wirkt. Dabei handelt es sich um unser Gewissen, das innere Empfinden dafür, was richtig und was falsch ist (Moroni 7:16). Mit diesem inneren Empfinden, erzeugt durch das Licht Christi - Energie, Macht oder Einfluss, die von Gott ausgehen - wird jeder Mensch geboren (Lehre und Bündnisse 84:46). Dies macht uns zu verantwortlichen Wesen. Allerdings kann dieses Licht Christi durch Sünde bzw. Missbrauch ausgelöscht werden und dann sind wir bei der Weltanschauung, die Korihor vertrat. Schon von Kindesbeinen an wurde ich gelehrt nach ihr zu leben und je mehr Lebenserfahrung ich gesammelt habe, umso mehr wuchs in mir auch der Wunsch danach, die goldene Regel anzuwenden. Wie stehst du zu dieser Regel?

QVOD TIBI HOC ALTERI – „Was [du] dir [wünschst], das [tu] dem Andern“. Inschrift am Braunschweiger Gewandhaus
(Bild: Quelle)

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