Dienstag, 12. September 2017

Dass ihr Geduld habt und diese Bedrängnisse ertragt

Die Schlussworte Amuleks an die gedemütigten Zoramiten: „sondern dass ihr Geduld habt und diese Bedrängnisse ertragt mit der festen Hoffnung, dass ihr eines Tages von all euren Bedrängnissen ausruhen werdet.“ (Alma 34:41).
Bei dem Thema Geduld kommt mir doch gleich die zentrale Gestalt des Buches Ijob in den Sinn, eines vorbildlichen, frommen und gerechten Mannes. In seinem unerträglichen Los wünschte er sich als Trost, dass Gott ihn doch zermalmen würde, und fragt dann: „Was ist meine Kraft, dass ich aushalten könnte, wann kommt mein Ende, dass ich mich gedulde?“ (Ijob 6:11). Ein französisches Sprichwort sagt: „Hab´ Geduld, alle Dinge sind schwierig, bevor sie leicht werden.“ Das ist allerdings wohl auch wieder `leichter gesagt als getan´.
Unter Geduld ist ruhiges Ausharren zu verstehen, die Fähigkeit, Leid in jeglicher Form ohne Klage oder Vergeltungswunsch zu ertragen. Ein allzu triviales Beispiel für Ungeduld meinerseits könntest du erleben, wenn du mich vor meinem Notebook sehen könntest, wenn es wiedermal eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis eine Internetseite im Browser aufgebaut wird, oder eine Anwendung auf meine Wünsche reagiert. Ich könnte da in die Luft gehen, insbesondere, wenn ich terminlich gebunden ein Ergebnis erwarte. Da erkenne ich, dass ich in einigen Dingen doch äußerst ungeduldig bin. Ich erkenne, dass ich auch in solchen Dingen Geduld lernen muss. Ein anderes Sprichwort hilft mir dabei: „Es ist leicht, geduldig zu sein, wenn man ein Schaf ist.“ Ich bin doch ein Schaf aus der Herde von Jesus Christus, also warum fällt es mir dann nicht leicht? In anderen Situationen fällt es mir leichter Geduld zu üben, nämlich, wenn ich etwas Kompliziertes mit nur zwei Händen reparieren will, wo ich doch mindestens eine mehr gebrauchen würde, denn ich weiß: „Geduld ist die Stütze der Schwäche, Ungeduld der Ruin der Stärke.“ (Charles Caleb Colton, englischer Geistlicher, 1780–1832). Hillary Olsen meint in ihrem Liahona-Artikel vom August 2015 mit dem sinnvollen Titel „Geduld: Mehr als Abwarten“ (Seite 42-45): „Geduld zu lernen ist nicht einfach. Aber es lohnt sich.“ Ihre Auffassung kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Wie ergeht es dir mit Geduld?


(Bild: Quelle)

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