Dienstag, 17. Oktober 2017

Denke daran, mein Sohn, dass Gott dir diese Dinge anvertraut hat

Alma der Jüngere spricht weiter zu Helaman: „Und nun denke daran, mein Sohn, dass Gott dir diese Dinge anvertraut hat, die heilig sind, die er heiliggehalten hat und die er auch in seiner weisen Absicht erhalten und bewahren wird, damit er künftigen Generationen seine Macht zeigen kann.“ (Alma 37:14).
Denke daran, mein Sohn, dass Gott dir diese Dinge anvertraut hat. Die Dinge, die Gott nun Helaman anvertraut, sind heilige Unterlagen, die auf Geheiß des Herrn zu einem besonderen Zweck angefertigt wurden und von Generation zu Generation weitergereicht wurden, mit dem Auftrag die Berichte fortzuführen. Diesen Auftrag hatte der Herr dem Sohn Lehis, Nephi, in seiner weisen Absicht um die 600 v. Chr. erteilt, wobei auch Nephi diese Absicht noch nicht kannte (Nephi 9:3-6).
Dabei kommt mir die Begebenheit der verloren gegangenen 116 Manuskriptseiten „... die aus dem ersten Teil des Buches Mormon übersetzt wurden, der das Buch Lehi genannt wurde.“ (Einleitung zu Lehre und Bündnisse 3) in den Sinn. Als Joseph Smith ein Manuskript von 116 Seiten übersetzt hatte, wurde er im Juni 1828 von Martin Harris dermaßen gedrängt, ihm dieses Manuskript zu überlassen, um ausgewählte Personen von deren Wahrheit zu überzeugen. Joseph befragte den Herrn zweimal und erhielt jeweils eine Absage. Bei der dritten Bitte gab der Herr nach und Martin wurde das Manuskript ausgehändigt, mit der Auflage, es nur seinem Bruder, seinen Eltern, seiner Frau und seiner Schwester zu zeigen. Das Ende vom Lied, Martin hielt sich nicht daran, und so ging das Manuskript verloren und Joseph wurde hart getadelt, da er das ihm `anvertraute´ leichtfertig aus den Händen gab (Lehre und Bündnisse 3:5-6). Er verlor sogar für kurze Zeit die Gabe des Übersetzens, bekam sie dann aber wieder (Lehre und Bündnisse 10:1-3). Auch Martin Harris ging nicht straflos aus: Laut Lucy Mack Smith, der Mutter Josephs, sind zwei Drittel von Harris's Ernte auf merkwürdige Weise durch einen dichten Nebel zerstört worden (Lucy Mack Smith, History 1845, S. 134 vorletzter Absatz). Drei Lehren, die ich daraus ziehe: 1. Es reicht, wenn der Herr mir einmal eine Absage erteilt, ich hüte mich davor, ihn weiterhin in meinem Sinne zu löchern. 2. Wenn mir etwas anvertraut wird, insbesondere, wenn es sich um von Gott Anvertrautes handelt - z. B. Versprechen bei einem heiligen Bündnis - werde ich mich hüten, davon etwas weiterzugeben. 3. Der Herr vergibt dessen ungeachtet meine Schwächen nach reuiger Umkehr. Wie gehst du mit dir Anvertrautem um?

Lucy Mack Smith, History 1845, S. 134 („It seemed ...“ der Absatz, in dem Lucy die Strafe Martins beschreibt)
(Bild: Quelle)

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