Montag, 13. November 2017

Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder

Eine weitere Aufforderung Alma des Jüngeren an seinen Sohn Schiblon: „Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder; sondern sage vielmehr: O Herr, vergib meine Unwürdigkeit, und gedenke meiner Brüder in Barmherzigkeit—ja, bekenne deine Unwürdigkeit vor Gott zu allen Zeiten.“ (Alma 38:14).
Sage nicht: O Gott, ich danke dir, dass wir besser sind als unsere Brüder. Etwa 100 Jahre später hören wir von Christus ein Gleichnis, das er jenen erzählte, „... die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, ...“ und fast aufs Wort der Aufforderung Almas gleicht: „... Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. ...“ (Lukas 18:9-12). Woher wird Alma wohl sein Wissen gehabt haben, wo er doch vorher lebte?
Ich neige eher dazu, wie der Zöllner im Gleichnis von Jesus zu handeln: „Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lukas 18:13). Wie kann ich mich selbstgerecht hinstellen, also nicht im Geringsten daran denken, mein Verhalten kritisch zu hinterfragen, und mich so verhalten wie der Zöllner? Das geht absolut gar nicht, denn bin ich nicht auch ein Sünder (Römer 3:23)? Nur dank der Gnade Jesu, seinem Sühnopfer, kann ich gerecht gemacht werden (Römer 3:24). Voraussetzung dazu meinerseits sind aber: Glauben, Umkehr, Taufe, Empfang des Heiligen Geistes und Ausharren bis ans irdische Lebensende (Römer 3:25-26; 3. Nephi 27:6,16,19). Wie begegnest du Selbstgerechtigkeit?

Pharisäer und Zöllner. Fresko in der Saint-Joseph-Kirche in Marseille
(Bild: Quelle)

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