Freitag, 12. Januar 2018

Wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein

Moroni, der oberste Hauptmann über alle nephitischen Heere (Alma 43:16-17) steigt in Friedensverhandlungen mit Zerahemnach, dem obersten Befehlshaber der lamanitischen Heere (Alma 43:44), ein, nachdem seine Heere mithilfe des Herrn im Vorteil waren (Alma 43:52-53): „Und es begab sich: Sie hörten auf und zogen sich ein Stück von ihnen zurück. Und Moroni sprach zu Zerahemnach: Siehe, Zerahemnach, wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr wißt, daß ihr in unseren Händen seid, doch wir haben nicht den Wunsch, euch zu töten.“ (Alma 44:1).
Wir haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Wir erkennen, dass Moroni ein gottesfürchtiger Heerführer war. Zunächst hatte er den Propheten Alma bitten lassen, den Herrn zu befragen, inwiefern sie sich gegen die Angriffe der Lamaniten verteidigen könnten (Alma 43:23), befolgte das Wort des Herrn (Alma 43:24), und als er sah, dass er eindeutig im Vorteil war, begann er unverzüglich Gespräche zur Beilegung des Konfliktes, um nicht noch mehr Blut zu vergießen.
In meinem Leben gibt es hier und da auch mal Auseinandersetzungen, allerdings glücklicherweise nicht mit Waffengewalt. Ich lerne aus dem Verhalten Moronis im übertragenen Sinn, nicht den Wunsch zu verfolgen, Mitmenschen in ihrer Meinung oder Ansicht zu unterdrücken und mundtot zu machen, also kein `Wortgefecht´ - eine heftige Auseinandersetzung mit Worten - zu führen. Auch wenn es sich `nur´ um Worte handelt, kann dieses Gefecht doch ganz schnell in Gewalt ausufern. Wobei ja auch Worte bis aufs Mark verletzend sein können. Eine fernöstliche Weisheit besagt: „Eine von Pfeilen verursachte Wunde vernarbt; ein von der Axt niedergehauener Wald schießt wieder empor; ein böses Wort, das die Zunge ausspricht, ist abscheulich; eine durch verletzende Worte geschlagene Wunde aber vernarbt niemals.“ Ich will darauf bedacht sein, meine Zunge nicht als scharfes Schwert einzusetzen (Psalm 57:5), sondern mich darin üben, mit Worten aufzubauen (1. Petrus 3:10; lies gerne auch hier). Wie vermeidest du Wortgefechte, wenn du dich angegriffen fühlst?

wortkrieg
(Bild: Quelle)

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