Donnerstag, 15. März 2018

Wenn nicht Ammon und seine Brüder für sie Mitleid und überaus große Liebe empfunden hätten

Ammon und seine Brüder hatten vor knapp 30 Jahren unter den Lamaniten missioniert und Tausende schlossen sich der Kirche des Herrn an (Alma 23:4-5). Sie nannten sich fortan Anti-Nephi-Lehier (Alma 23:17) und leisteten einen Eid, dass sie kein Schwert mehr in die Hand nehmen wollten (Alma 24:17-18). Daraufhin bekamen sie von den Nephiten das Land Jerschon als Erbe (Alma 27:22) und wurden von ihnen militärisch beschützt und bekamen den Namen `das Volk Ammon´ (Alma 27:23-26). „Und durch ihren Eid waren sie davon abgehalten worden, die Waffen gegen ihre Brüder zu ergreifen; denn sie hatten einen Eid geleistet, daß sie niemals mehr Blut vergießen würden; und gemäß ihrem Eid wären sie zugrunde gegangen; ja, sie hätten zugelassen, daß sie ihren Brüdern in die Hände gefallen wären, wenn nicht Ammon und seine Brüder für sie Mitleid und überaus große Liebe empfunden hätten.“ (Alma 53:11).
Wenn nicht Ammon und seine Brüder für sie Mitleid und überaus große Liebe empfunden hätten. Mitleid als eine positive Eigenschaft der Tugend, ist eine gefühlte Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer. Eine bekannte Begebenheit bezüglich Mitleid im Alten Testament haben wir in der Erzählung der Geburt des Sohnes einer Levitin zuzeiten Pharao Ramses II. (1304 bis 1237 v. Chr). Der Pharao hatte seinem ganzen Volk den Befehl gegeben „... Alle Knaben, die den Hebräern geboren werden, werft in den Nil! Die Mädchen dürft ihr alle am Leben lassen.“, weil er sich vor dem starken Wachstum der Hebräer fürchtete (Exodus 1:20-22). Diese Levitin verbarg ihr Neugeborenes drei Monate lang und legte es dann in einen Binsenkorb und setze es im Nil aus (Exodus 2:1-3). Die Tochter des Pharaos entdeckte den Korb und „... hatte Mitleid mit ihm und sie sagte: Das ist ein Hebräerkind.“ (Exodus 2:6). Sie ließ es durch eine Amme großziehen, nahm ihn als er größer war als Sohn an und gab ihm den Namen Mose (Exodus 2:10). Im Neuen Testament lesen wir von Jesus, dass er Mitleid mit den Menschen hatte. Ein markantes Ereignis ist die Speisung der Viertausend auf einem Berg am See von Galiläa, die zu ihm kamen, um ihre Kranken heilen zu lassen. „Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie auf dem Weg zusammen.“ (Matthäus 15:32).
Unser größtes Beispiel Jesus Christus „... ist voll Erbarmen und Mitleid.“ (Jakobus 5:11) und er lässt uns durch Sacharja um 520 v. Chr., zuzeiten des bedeutendsten Großkönigs des altpersischen Reiches Darius, sagen: „... erweist Güte und Erbarmen, ein jeder gegenüber seinem Bruder; ...“ (Sacharja 7:9). So fühle auch ich mich aufgefordert, wie der barmherzige Samariter (Lukas 10:33) Mitleid für diejenigen zu empfinden, die in irgendeiner Weise Leid zu tragen haben. Mitleid alleine reicht allerdings nicht immer aus, ich muss daraus auch Handlungen ableiten, wie wir in den vorhergehenden Beispielen gelernt haben. Wie leidest du mit anderen mit?

Der barmherzige Samariter(Bild: Quelle)

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